Nemesis-Spiele by Corey James S. A

Nemesis-Spiele by Corey James S. A

Autor:Corey, James S. A. [Corey, James S. A.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Copyright © 2016 der deutschsprachigen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2016-03-23T23:00:00+00:00


26 Amos

Sullivan starb, als sie etwa fünfzehn Meter im Schacht emporgestiegen waren.

Der Plan, wenn man es denn so nennen wollte, bestand darin, die Türen des Aufzugschachts zu öffnen, eine Ebene hochzusteigen und die nächsten Türen aufzudrücken. Jede Ebene konnte ein Ausgangspunkt sein, um zur nächsten zu gelangen, und wenn sie die Kabine auf der höchsten Ebene erreichten, kannten sie sich vielleicht gut genug aus, um einen Weg daran vorbei zu finden, oder sie konnten die dort postierten Wächter bewegen, sie durchzulassen. Wie auch immer, das war ein Problem, das sie lösen mussten, wenn sie mit ihm konfrontiert wurden.

Es dauerte etwa eine Stunde, die ersten Türen zu öffnen. Zunächst einmal waren sie in der Grundstellung verriegelt. Außerdem waren die Türen erheblich massiver als normale Aufzugtüren. Am Ende mussten Amos, Sullivan und Morris an einer und Konecheck mit seinen Verstärkungen auf der anderen Seite ziehen, um sie so weit aufzudrücken, dass sie sich durchzwängen konnten. Zweimal hatte der Boden gebebt, beim zweiten Mal heftiger als zuvor. Der ganze Mantel des Planeten schepperte wie eine angeschlagene Glocke. Schließlich bekam Amos Durst, aber er fand es sinnlos, es zu erwähnen.

Der Schacht war dunkel, wie Amos es erwartet hatte. Außerdem war er feucht, und damit hatte er nicht gerechnet. Schwarze Tropfen rieselten wie schmutziger Regen herab und verschmierten die Wände. Er konnte nicht sagen, ob das Wasser von einem höheren Stockwerk stammte, oder ob das Gebäude an der Oberfläche vollständig weggefegt worden war. Die Wächter besaßen Taschenlampen, die jedoch nichts außer glitschigen Metallwänden und die versenkte Schiene zeigten, auf der die Kabine lief. Neben der Schiene waren stählerne Klappen zu erkennen, die übereinander angeordnet waren wie eine endlose Reihe aufgestapelter Schränkchen.

»Das ist die Notleiter«, meinte Rona. Sie richtete die Taschenlampe darauf. »Die Klappen können eingezogen werden, dahinter befinden sich Handgriffe.«

»Das ist gut.« Amos beugte sich in den leeren Raum vor. Der Schacht endete etwa zwei Meter unter ihnen. Die schwarze Brühe, die sich dort gesammelt hatte, mochte noch viel tiefer sein, aber er hoffte, dass er es nie herausfinden würde. Es roch nach Asche und Lack. Über das, was von wer weiß wo in den Schacht sickerte, dachte er lieber nicht weiter nach. Wenn das ganze Gefängnis bis zur Halskrause in toxischem Dreck versank, dann änderte das nichts an dem, was sie tun mussten.

Die Lücke zwischen den Etagen war etwa einen halben Meter hoch. Wenn er den Kopf verdrehte, sah er die Fugen, wo die Türen des Aufzugs in der Wand verschwanden. Dort fand er bestimmt keinen Halt. Er glaubte, ganz oben im Schacht etwas Helles zu sehen, das kurz erschien und gleich wieder verschwand.

»Können wir die nächsten Türen erreichen?«, fragte Clarissa hinter ihm. »Wie sieht es aus?«

»Anscheinend brauchen wir einen Plan C«, sagte Amos und kehrte in den Gang zurück.

Konecheck kicherte, Sullivan drehte sich zu dem Mann um und richtete die Waffe, oder was es auch war, auf den Kopf des Gefangenen. »Hältst du das für witzig, Arschloch? Findest du das wirklich witzig?«

Amos ignorierte die tödliche Spannung und betrachtete die Waffe. So etwas hatte er noch nie gesehen.



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